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Forderung nach Überprüfung der Verhältnismäßigkeit

Grüne Kreistagsfraktion kritisiert die Fällung von 60 Bäumen am Kreishaus

Die Kreistagsfraktion von B90/Die Grünen zeigt sich besorgt über die geplante Fällung von 60 der Baumschutzsatzung unterliegenden Bäumen im Zuge der Kreishaussanierung. Die Fraktion fordert eine erneute Überprüfung der Verhältnismäßigkeit der Maßnahme.

Als Gründe für die Abholzungen nennt die Verwaltung, dass die Bäume entweder zu nah am Gebäude stehen, den Kanalarbeiten, der Entwässerung oder dem späteren Parkhaus im Wege stehen. Silke Krieg, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion B90/Die Grünen, erläutert: „Wir verstehen, dass für die Sanierung Bäume gefällt werden müssen und begrüßen es, dass jeder Baum einzeln überprüft wurde. Allerdings erscheint uns das Fällen von 60 großen Bäumen nicht angemessen.“ Generell begrüßt die Fraktion die Entscheidung der Verwaltung, 180 Ersatzpflanzungen vorzunehmen. Allerdings liegen bisher keine Informationen darüber vor, wo und wann genau die Bäume gepflanzt werden sollen. Ausgleichsflächen sind im Kreis Recklinghausen ohnehin schwer zu finden. Zudem brauchen neu gepflanzte Bäume über die ersten Jahre sehr intensive Pflege, um zu überleben. Die 180 Ersatzbäume werden viele Jahre benötigen, um die gleiche Menge CO2 zu kompensieren, wie die 60 zu fällenden Bäume.

Kritik an Kurzfristigkeit der Maßnahe

„Obwohl die Kreishaussanierung seit Monaten Thema in den Ausschüssen ist, wurden die Pläne zu den umfangreichen Fällungen und deren Ersatzpflanzungen erst vergangene Woche öffentlich. Wir fordern, den Umfang der Abholzung noch einmal kritisch zu prüfen und so viele Bäume wie möglich zu erhalten,“ so Silke Krieg weiter. Überlegenswert sei auch, ob Baumaterialien und Fahrzeuge nicht alternativ auf dem in einer Minute zu erreichenden und dem Kreishaus gegenüberliegenden Parkplatz (Konrad-Adenauer-Platz) zu lagern wären.

Die grüne Fraktion regt an, bei den Planungen einen besonderen Blick auf die zukünftige Grüngestaltung rund um das Kreishaus zu werfen. Wenn Fällungen für die Sanierung notwendig werden, sollte es ein stimmiges Konzept zur Erhöhung der allgemeinen Aufenthaltsqualität geben. Hier seien Nachpflanzungen und beispielsweise auch eine Wassergestaltung oder ein Tiny Forest denkbar, um auch in Zukunft genügend Ruhe- und Erholungsmöglichkeiten für Besucher*innen und Mitarbeiter*innen zu schaffen.